Verantwortungsvolles Spielen im Online Casino
Online Glücksspiel dient für die meisten Spieler der unbeschwerten Unterhaltung. Entwickelt sich daraus eine Spielsucht, wird aus dem Spass jedoch schnell Ernst. Wir informieren Sie daher darüber, was genau eine Glücksspielsucht ist. Sie erfahren, wie Sie das Spiel im Online Casino verantwortungsvoll einschränken können. Zudem informieren wir Sie über die Anlaufstellen, die es für Schweizer Spieler im Problemfall gibt.
Was ist Spielsucht?
Glücksspiele und auch Online Casino Spiele können abhängig machen. Diese Abhängigkeit ist nicht an Stoffe oder Substanzen wie Alkohol, Nikotin oder Medikamente gebunden. Daher spricht man auch von einer stoffungebundenen Sucht oder Verhaltensstörung.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das pathologische Glücksspiel, auch krankhaftes oder zwanghaftes Glücksspiel genannt, als eigenständige psychische Erkrankung anerkannt. Sie hat es in ihre internationale statistische Klassifikation der Krankheiten (International Classification of Diseases, ICD) aufgenommen.
Der WHO zufolge ist die Spielsucht gekennzeichnet durch:
anhaltendes oder wiederkehrendes Spielverhalten,
die beeinträchtigte Kontrolle über das Glücksspiel (zum Beispiel die Häufigkeit oder die Dauer),
zunehmende Bedeutung des Glücksspiels, das Vorrang vor anderen Aktivitäten und Interessen erhält,
fortgesetztes Glücksspiel trotz negativer Konsequenzen,
erhebliche Beeinträchtigungen von anderen Lebensbereichen (zum Beispiel Familie oder Beruf).
Damit tatsächlich eine Spielsucht diagnostiziert wird, muss das problematische Spielverhalten über einen längeren Zeitraum bestehen. In der Regel gilt hierfür ein Rahmen von zwölf Monaten. Dabei kann das Suchtverhalten kontinuierlich auftreten. Es kann sich aber auch in episodischen Schüben zeigen.
Die Spielsucht, auch als pathologisches oder zwanghaftes Spielen bezeichnet, ist eine Verhaltensstörung, bei der Betroffene den eigenen Impuls zur Teilnahme an Glücksspielen nicht kontrollieren können. Die Diagnose der Spielsucht schliesst das zwanghafte, schädigende und andauernde Spielverhalten mit Kontrollverlust, starken Spielgedanken, Leugnung der Problematik, vergeblichem Ausstieg und Realitätsflucht ein.
Die Ursachen der Spielsucht
Die Ursachen einer Spielsucht können verschieden sein. Entwickelt sich ein problematisches Spielverhalten, treffen meistens unterschiedliche Faktoren aufeinander. Diese sind einerseits in der Person selbst verankert, aber auch das Umfeld spielt eine wichtige Rolle. Aspekte, die eine problematisches Spielverhalten beeinflussen können, sind:
Persönlichkeitsmerkmale wie eine hohe Impulsivität
Risikoverhalten
Depressionen
Angststörungen
Konflikte mit Familie oder Freunden
Konflikte am Arbeitsplatz
Schulden
Lebenskrisen
Mangelndes Selbstwertgefühl
Symptomatisch ist bei von Spielsucht Betroffenen das Leugnen von Problemen finanzieller, beruflicher oder privater Art. Der Spieler flüchtet sich vor der Realität ins Glücksspiel, obwohl er das eigene Problem als solches erkennt.
Wie viele Betroffene gibt es in der Schweiz?
Mit Stand zum Jahr 2022 waren rund 4,3 % der Schweizer Bevölkerung von risikoreichem oder problematischem Spielverhalten betroffen. Dies geht aus Angaben des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit (BAG) und des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) hervor.
Hochgerechnet auf die über 15-jährige Bevölkerung sind in der Schweiz somit 265'000 Personen von risikoreichem und 32'000 Personen von problematischem Spielverhalten betroffen. Der Anteil der Männer ist hierbei deutlich höher als jener der Frauen.
Die Schweizer spielen am häufigsten Lotterien und Wetten. Schweizer Studien zeigen jedoch auch, dass Internet Spieler häufiger an Spielsucht erkranken. Allerdings sind die genauen Ursachen ungeklärt.
Es muss also nicht sein, dass das Online Angebot in der Schweiz vermehrt zu Spielsucht führt. Es gibt die Hypothese, dass Spielsüchtige vielmehr jede Gelegenheit zum Spiel nutzen und daher auf Internet Glücksspiel zurückgreifen.
297'000
Personen in der Schweiz zeigen ein exzessives Spielverhalten*
5,8 % der Männer
zeigen ein auffälliges Spielverhalten (im Vergleich zu 2,7 % der Frauen)*
79'917
Personen in der Schweiz unterliegen einer Spielsperre**
*Quelle: Monitoringsystem Sucht und NCD (MonAM) des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit (BAG); Erhebung: 2022.
*** Quelle: Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK); Erhebung: 2021. Die ESBK weist darauf hin, dass eine Bereinigung des Sperrregister nur bedingt erfolgt. So kommt es beispielsweise aufgrund von Heirat zu Mehrfachnennungen. Daher sind verlässliche Zahlen zur Gesamtzahl aktiver Spielersperren nicht verfügbar.
Was tun Online Casinos gegen Spielsucht?
Im seriösen Online Casino steht das positive Spielerlebnis im Vordergrund. Daher bieten Ihnen die Betreiber wichtige Massnahmen zum Spielerschutz an. An erste Stelle steht die Einhaltung geltender Glücksspielgesetze und der Auflagen, die mit der Glücksspiel Lizenz verbunden sind.
Dazu gehört, dass Online Casinos die Identität der Spieler prüfen. So können sie beispielsweise zuverlässig Minderjährige vom Spiel ausschliessen. Damit Spieler selbst verantwortungsvoll mit dem Glücksspiel Angebot umgehen können, gibt es zudem verschiedene Möglichkeiten, das eigene Spiel einzuschränken:
Limit der Einzahlungen
Der Spieler gibt einen Betrag an, der maximal in einem gewissen Zeitraum eingezahlt werden kann.
Limit der Einsätze
Der Spieler beschränkt die Höhe seiner Echtgeld Einsätze beim Spiel für einen gewissen Zeitraum.
Limit der Verluste
Diese Einschränkung begrenzt das beim Spiel verlorene Geld auf einen Maximalbetrag für einen Zeitraum. Ist der Betrag erreicht, setzt eine Pause ein.
Limit der Spielzeit
Online Casinos führen häufig einen Realitäts-Check durch und erinnern den Spieler an die Dauer der aktuellen Sitzung. Zusätzlich kann der Spieler festlegen, wie viel pro Tag gespielt werden kann. Ist die Zeit erreicht, muss eine Pause eingelegt werden.
Übertrag der Gewinne
Der Spieler kann festlegen, dass seine Echtgeld Gewinne beim Spiel ab einem bestimmten Betrag automatisch ausbezahlt werden und somit nicht mehr für Glücksspiel zur Verfügung stehen. Auf diese Weise lassen sich Verluste beschränken.
Spielersperre
Der Spieler sperrt sein Konto im Online Casino. Diese Massnahme kann zeitlich beschränkt oder dauerhaft sein. Eine erneute Registrierung ist dann nicht mehr möglich.
Woran erkennt man Spielsucht?
Die vorgestellten Massnahmen der Glücksspielbetreiber helfen den Spielern bei einem verantwortungsvollen Spielverhalten. Zur Spielsucht Prävention gehört aber auch, rechtzeitig Warnzeichen zu erkennen. Folgende Symptome weisen auf ein problematisches Spielverhalten hin:
Die Gedanken beschäftigen sich häufig und stark mit dem eigenen Spiel. Der Spieler plant das Glücksspiel und überlegt sich Gewinnstrategien. Er erlebt Spielerfahrungen nach, plant die Geldbeschaffung und stellt sich zukünftige Spielerlebnisse vor.
Der Spieler kann den Impuls zum Glücksspiel nicht kontrollieren. Um das positive Gefühl und den freudigen Zustand beim Spielen zu erhalten, ist ein permanentes Steigern der Einsätze nötig.
Der Spieler kann das Spielverhalten nicht einschränken oder abstellen, selbst wenn der innere Wunsch dazu vorhanden ist.
Es treten Unruhe, Nervosität oder Aggressivität auf, wenn der Spieler nicht oder nur eingeschränkt spielen kann.
Das Spielen dient der Erleichterung und Problemlösung oder verdrängt reale Probleme im Leben des Spielers.
Es besteht der Versuch, erlittene Verluste durch fortgesetztes Spielen oder höhere Einsätze auszugleichen.
Der Spieler leugnet oder verharmlost Glücksspiel an sich oder Spielfrequenz, Einsätze oder Schulden gegenüber anderen.
Es treten Geldprobleme auf. Trotzdem spielt der Spieler weiter, leiht sich Geld oder besorgt es sich auf andere, auch illegale Weise.
Der Spieler leidet unter den Folgen der Spielsucht. Verlust von Vermögen und Besitz, Arbeitsplatz und Partnerschaft können die Folge sein.
Spielsucht: Selbsttest
Beantworten Sie die folgenden Fragen jeweils mit "ja" oder "nein", um eine Einschätzung des eigenen Spielverhaltens zu gewinnen:
- 1
Haben Sie Ihre Einsätze beim Glücksspiel erhöht oder spielen Sie zunehmend um höhere Beträge?
- 2
Fühlen Sie sich unruhig, nervös, gereizt, gestresst oder gar aggressiv, wenn Sie nicht spielen oder versuchen, weniger zu spielen?
- 3
Haben Sie bereits versucht, Ihr Spiel aufzugeben oder einzuschränken und haben damit keinen Erfolg gehabt?
- 4
Beschäftigen Sie sich oft mit vergangenen Spielausgängen oder planen Sie Ihr Glücksspiel im Voraus?
- 5
Spielen Sie häufig, wenn Sie sich schlecht fühlen oder sind Sie der Auffassung, dass Ihre Probleme beim Spiel verschwinden?
- 6
Haben Sie bereits versucht, erlittene Verluste durch zusätzliches Spielen oder höhere Einsätze auszugleichen?
- 7
Haben Sie bezüglich Ihres Spielverhaltens, des Ausmasses Ihres Spielens, Ihrer Einsätze oder Ihrer Verluste bereits einmal gelogen?
- 8
Hatte Ihr Spielen bereits Auswirkungen auf Ihr Privatleben, Ihren Beruf oder Ihre sozialen Beziehungen?
- 9
Haben Sie sich für Ihr Spiel bereits Geld geliehen oder anderweitig beschafft?
Bereits bei einer Ja-Antwort sollten Sie sich Gedanken zu Ihrem Spielverhalten machen. Bei zwei bis drei Antworten mit Ja sind Sie zumindest gefährdet, problematisches Spielverhalten zu entwickeln. Ab vier Ja-Antworten führt Ihr Spielverhalten bereits zu stark negativen Folgen und Sie sollten unbedingt ein Beratungs- oder Hilfsangebot beanspruchen.
Wie kann man sich im Online Casino sperren lassen?
Wir haben bereits verschiedene Online Casino Massnahmen gegen Spielsucht angesprochen. Eine Sperre ist der entscheidendste Schritt, das eigene Spiel zu beschränken. Wie in der regulären Spielbank auch können Sie sich mit einer Selbstsperre von der Teilnahme am Glücksspiel ausschliessen.
Seriöse Online Casinos in der Schweiz bieten Ihnen hierfür den einfachen Weg über den Kundenservice an. Setzen Sie sich per E-Mail, Chat der Kontaktformular mit den Service-Mitarbeitern in Verbindung. Geben Sie an, dass Sie eine Spielersperre wünschen. Der Kundenservice wird Sie durch die weiteren Schritte leiten.
Im lizenzierten Schweizer Online Casino finden Sie zudem ein Antragsformular für die freiwillige Spielersperre. Dieses können Sie ausfüllen und per E-Mail oder per Post absenden.
Gültigkeit und Aufhebung der Spielersperre
Haben Sie sich bei einem Online Anbieter sperren lassen, sind Sie in der ganzen Schweiz vom Glücksspiel ausgeschlossen. Damit sichern Ihnen die Glücksspielanbieter Ihren Spielerschutz.
Die Spielersperre können Sie nach frühestens zwei Monaten wieder aufheben lassen. Dies ist bei dem Anbieter möglich, bei dem Sie die Sperre beantragt haben. Bevor Sie wieder für das Glücksspiel zugelassen werden, prüft das Online Casino die entsprechenden Voraussetzungen.
Wo bekomme ich in der Schweiz Hilfe bei Spielsucht?
Haben Sie festgestellt, dass Sie problematisches Spielverhalten aufweisen oder vermuten Sie bei sich eine Suchtgefährdung oder Spielsucht, sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Beratung und Angebote gibt es auch anonym und online, sodass Sie keine Beeinträchtigung Ihrer Privatsphäre befürchten müssen.
Telefonisch können Sie sich an die interkantonale Helpline unter der Nummer 0800 040 080 wenden. Diese steht Ihnen rund um die Uhr zur Verfügung. Auch die Spielsuchtberatung Kanton Aargau ist telefonisch für Sie da. Diese erreichen Sie unter der Nummer 062 837 60 40.
Wir haben für Schweizer Spieler zudem eine Auswahl an Online-Angeboten, Suchthilfeorganisationen und Beratungsstellen zum Thema Spielsucht zusammengestellt:
FAQs: Häufig gestellte Fragen
Spielsucht ist ein gebräuchlicher Begriff für das zwanghafte oder pathologische Spielen, eine Verhaltensstörung oder Suchterkrankung. Betroffene können dem Zwang zum Glücksspiel nicht widerstehen, selbst wenn sich dadurch Einschränkungen der eigenen Lebensqualität ergeben.
Die Spielsucht ist mit verschiedenen Symptomen verbunden, zu denen etwa Kontrollverlust, zwanghaftes und häufiges Spielen, Steigerung der Einsätze, Unfähigkeit zur Einschränkung oder zum Ausstieg sowie Leugnung zählen. Eine genaue Aufzählung der Symptome sowie der Definition Spielsucht finden Sie oben auf dieser Seite.
Internet Glücksspiel Anbieter erinnern Spieler regelmässig daran, wie lange die aktuelle Sitzung bereits dauert. Darüber hinaus kann jeder Spieler das eigene Spiel durch verschiedene Limits und Massnahmen einschränken. Online Casinos geben zudem Hinweise zum Glücksspiel mit Verantwortung auf ihren Seiten.
Der Ausschluss vom Spiel in Eigeninitiative ist im Online Casino möglich. Hierfür wenden Sie sich vertraulich an den Kundenservice, der Ihrem Wunsch nachkommen muss. Alternativ hierfür stellen Ihnen die Schweizer Glücksspielanbieter hierfür entsprechende Antragsformulare zur Verfügung, die Sie per Post oder E-Mail absenden können.
Jeder Spieler sollte das Ausmass des eigenen Spieles regelmässig hinterfragen und in einem Selbsttest das eigene Spielverhalten analysieren. Besteht der Verdacht auf problematisches Spielverhalten, Kontrollverlust oder Glücksspielsucht, sollten Sie sich so früh wie möglich Hilfe holen. Dies ist auch anonym im Internet möglich.
Oben auf dieser Seite haben wir hier Ihnen mehrere Anlauf- und Beratungsstellen für Spieler in der Schweiz zusammengestellt.
Es lässt sich nicht vereinheitlichen, welcher Zeitaufwand oder Geldbetrag ein "normales Glücksspiel" darstellt oder ab wann genau Glücksspielverhalten problematisch ist. Bei der Einschätzung kommt es auf die Frage an, welche Rolle das Spielen im eigenen Leben einnimmt. Sind Sie sich unsicher, ob Ihr Spielverhalten verantwortungsvoll ist, können Sie sich an die oben auf der Seite genannten Beratungsstellen wenden.